Gedenkfeier am Pulverturm
Ein Zeichen sowohl des Erinnerns als auch für den Frieden setzten die Schüler/-innen der 8. Jahrgangsstufe in diesem Jahr am 09. Mai auf dem KZ-Friedhof am Pulverturm.
Weil der 08. Mai auf den Sonntag fiel, sind wir auf den darauffolgenden Montag ausgewichen und haben damit den Europatag getroffen: der „Geburtstag“ Europas, an dem der damalige französische Außenminister Robert Schumann seine Idee für eine neue Form der politischen Zusammenarbeit in Europa vorstellte, die einen Krieg zwischen den Nationen Europas undenkbar machen sollte: ein Tag für den Frieden und die Einheit in Europa. Wie schrecklich passend, gerade in dieser Zeit, in der uns der Krieg in der Ukraine betroffen macht, ein öffentliches Zeichen gegen die Schrecken des Krieges und für den Frieden zu setzen. In ansprechender Weise brachte Bürgermeister Florian Schneider diese geschichtlichen Zusammenhänge auf den Punkt und forderte die Schüler/-innen mit der Frage „Ist es wirklich auch Euer Anliegen, hier zu stehen … oder macht ihr einfach mit, weil es sich so gehört?“ heraus.
Doch bereits in den vorbereitenden Stunden, in denen die Jugendlichen im Religionsunterricht die Hintergründe zum 2. Weltkrieg und der Geschichte des Friedhofs erfahren haben, war die Betroffenheit und Ernsthaftigkeit zu spüren. Sorgfältig gestalteten sie die Steine, die nach jüdischem Brauch auf den Gräbern abgelegt wurden, mit dem Schriftzug „Schalom“ und brachten auch beim gemeinsamen Singen von „Hevenu Schalom“ - „Wir bringen Frieden für alle“ die Sehnsucht und den Wunsch nach Frieden zum Ausdruck. Ein kleines Zeichen des Erinnerns an die Opfer des 2. Weltkrieges, ein kleines Zeichen „Nie wieder soll Krieg von uns ausgehen“, ein kleiner Samen, der in unseren Jugendlichen weiterwachsen und aufblühen möge für ein friedliches Zusammenleben in Europa.
Stefanie Pittner
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